zum teil geb ich dir schon recht. manchmal wird zu viel lärm um nichts gemacht. manchmal wird die schule zu ernst genommen. manchmal vergessen wir darauf, dass kinder einfach kinder sind. zum anderen geb ich dir aber überhaupt nicht recht.
dazu erzähl ich dir ganz persönliche geschichten.

ich war fünf und die familie machte einen radausflug. damals gab es keine schalensitze, nur so sitze und kleine bügel für die füße. ich bin abgerutscht, mein fuß hat sich in die speichen gedreht und mein vater merkte das nicht gleich, weil man sich damals auch nicht gleich aufregte, wenn ein kind losbrüllte.
auf jeden fall lag ich drei monate im krankenhaus, wurde zwei mal operiert, hauttransplantationen waren notwendig, sie haben überlegt, mir den fuß abzunehmen. zum glück half dann penicilin.
ein paar jahre später musste ich noch einmal operiert werden, weil die transplantierte haut mit der eigenen nicht mitwuchs. diesmal wurde mir vom bauch ein stück rausgeschnitten (nein, keine fettabsaugung) und transplantiert, udn ein paar jahre später folgte die nächste operation.
im alltag merkt man zwar nichts, aber ich kann keine eislaufschuhe tragen und keine kniebeugen machen (was ja im arbeitsalltag nicht wirklich stört)

das war die eine geschichte. ich glaube, ich hätte darauf verzichten können und bin froh, dass heute kinder am rad mit helm und in anständigen sitzen besser geschützt sind.

geschichte nummer zwei:
mein bruder gehörte mit 16 einer kleinen bande an, die mopeds geklaut haben. es kam zu einer anzeige und einer verhandlung.
mein vater, der cholerisch werden konnte, wenn jemand ein glas milch umschüttete, war einfach da. redete nicht viel drüber. bezahlte aber den anwalt. begleitete meinen bruder zur gerichtsverhandlung.

aus meinem bruder ist trotzdem was geworden ;-)